Familie

Babysitter, der | Substantiv, maskulin

By February 21, 2019 No Comments

Die deutsche Sprache ist schon komisch: Es heißt DER Babysitter und doch ist bei den meisten Menschen die Assoziation mit einem Babysitter eher eine Frau, also müsste es eigentlich DIE Babysitter heißen. Klar, man sagt natürlich die BabysitterIN, aber das Urwort ist eben Babysitter, maskulin.

5,2 Prozent der Beschäftigten in der Kinderbetreuung sind männlich

Nach wie vor ist der Anteil der Männer, die beruflich in der Kindertagesbetreuung tätig sind, in Deutschland relativ gering. Allerdings zog es in den letzten Jahren mehr Männer in diesen Beruf. Wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat, waren im März 2016 in Deutschland 5,2 Prozent der Beschäftigten in der Kindertagesbetreuung männlich. Damit waren rund 30.500 Männer unmittelbar mit der pädagogischen Betreuung von Kindern in einer Kindertageseinrichtung befasst oder als Tagesvater aktiv. Vor fünf Jahren waren es noch 16.700 Männer gewesen (3,6%).

Die Zahlen in der privaten Betreuung als Babysitter, Nanny oder Tagesvater sind fast deckungsgleich zu den bundesweiten Erhebungen: Die Quote der männlichen Betreuer bei Yoopies liegt bei 5,3 Prozent – Tendenz steigend. „Kinderbetreuung“ scheint nach wie vor eher ein Job für Frauen zu sein.

 

Zum Lachen? Der Mann als Babysitter im Film

Dennoch scheint gerade der Mann als Babysitter Filmemacher auf der ganzen Welt zu Filmen zu inspirieren, in denen Männer (meist gutaussehend, sportlich, attraktiv) auf Kinder (meist spontan, überrumpelt, latent überfordert) aufzupassen haben. Im Laufe der Geschichte geht oft Vieles schief, am Ende ist meist Alles gut. Viele Filme dieser Art laufen unter dem Genre Komödie. Doch was ist so witzig an der Konstellation Mann als Kinderbetreuer? Schauen wir zunächst auf die Filmhistorie. Welche Filme mit männlichem Babysitter in der Hauptrolle sind uns besonders in Erinnerung geblieben? (Es handelt sich hier nur um eine kleine, subjektive Auswahl.)

  • John Travolta in „Kuck´mal, wer da spricht“: Der Babysitter/Taxifahrer als attraktiver Vaterersatz
  • „Der Nanny“ mit Matthias Schweighöfer. Der angeheuerte männliche Babysitter hat eine Mission: Er will das Leben der Familie (Schweighöfer ist der Familienvater und gleichzeitig Immobilienhai, der eben diesen Babysitter aus einem Mietobjekt haben will) zerstören. Der Babysitter merkt jedoch bald, wie nett das Familienleben eigentlich doch ist.
  • Vin Diesel muss sich als „Der Babynator“ gleich um fünf Kinder kümmern und scheut sich auch nicht, das Jüngste in der Babytrage vor der muskulösen Brust herumzutragen.
  • Action-Star Jackie Chan hütet und beschützt als „Spy Daddy“ spontan die Nachbarskinder
  • In „3 Türken und ein Baby“ mit Kostja Ullmann fällt drei Brüdern die Aufgabe zu, sich gemeinsam um ein Baby zu kümmern.
  • Einer DER Klassiker, wenn es um „Männer und Babys“ geht: „Hangover“, u.a. mit Bradley Cooper. Unvergessen die Szene in der drei Freunde (der vierte ist zunächst verschollen) nach einer durchzechten Nacht in Las Vegas im Hotel aufwachen und neben einem echten Tiger ein Baby in ihrem Zimmer sitzt! Kurzerhand schnallt einer der Männer das Baby in einer Trage um und die Truppe macht sich auf, um die Nacht zu rekonstruieren.
  • Und natürlich darf in der Auflistung auch nicht “Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen” mit Robin Williams fehlen. Der verkleidet sich als sechzigjährige Dame (eben Mrs. Doubtfire) und lässt sich von seiner Ex-Frau anstellen, um so seinen Kindern nahe zu sein. Für die Rolle des Kindermädchens bekam Williams einen Golden Globe.

 

Die offiziellen Zahlen belegen, dass männliche Babysitter noch nicht so populär sind, wie weibliche. Dennoch scheint die Situation gerade in Filmen andersrum zu sein: Hier wir gern der männliche Babysitter inszeniert. Wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, ist die Tendenz in der Gesellschaft dennoch steigend. Wir finden: Das ist gut so. Wir freuen uns, wenn mehr und mehr Männer in die Kinderbetreuung gehen – und das nicht nur in Hollywood!

 

 

 

 

 

Bildnachweis: Josh Willink, CC0 Creative Commons via Pexels.com

Sergio Bellon

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