
Doch, du hast richtig gelesen – es handelt sich bei der Überschrift nicht um einen Tipper in Frank Sinatras Klassiker „New York, New York“. Aber den Ohrwurm hast du jetzt trotzdem, egal. Bald genauso populär wie der Song aus den 1970er Jahren ist der Begriff `New Work´, im Deutschen wird er oft mit `Neue Arbeitswelt´ gleichgesetzt. Was bedeutet eine neue Welt der Arbeit eigentlich und welche Auswirkungen hat das auf unser Familienleben? Wir von Mama darf alles haben uns ein paar Gedanken dazu gemacht.
Die Gesellschaft im Wandel
Der Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft erfordert Innovationen in der Arbeitswelt. New Work wird in Zeiten von Work-Life-Balance und Arbeitswelt 4.0 zum zentralen Leitwort. Dabei müssen klassische Konzepte von Arbeit, die Zeit, Raum und Organisation betreffen, neu gedacht werden. Die meisten Angestellten in Deutschland arbeiten mehr als 40 Stunden pro Woche – ein Relikt aus einer Zeit, in der es keine Smartphones, Tablets oder Computer gab. Neue Technologien sollen uns die Arbeit erleichtern, Kommunikation beschleunigen. Aber warum sitzen wir dann jeden Tag 8 Stunden im Büro?
Unsere Gesellschaft entwickelt sich von einer Industrie- zu einer Wissensgesellschaft. Dem damit einhergehenden Wertewandel muss sich auch das klassische Konzept von Arbeit anpassen. Globalisierung und Digitalisierung eröffnen neue Chancen der zeitlichen, räumlichen und organisatorischen Flexibilität, weshalb sich Arbeitsräume und Unternehmensstrukturen in Zukunft verändern werden.
Neue Arbeit erfordert größere Flexibilität
Die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten oder sich die Arbeitszeit frei einteilen zu können, wird in vielen Unternehmen bereits umgesetzt. Niemand muss, aber jeder kann sich seine Komfortzone, was das Arbeiten angeht, so einrichten, wie es zum weiteren Leben passt. Besonders für Eltern ist New Work Fluch und Segen zugleich. Wer gern die Weihnachtsaufführung des Sohnes am Mittwochnachmittag sehen möchte, freut sich über einen freien Nachmittag und das Kind ist glücklich. Auf der anderen Seite müssen die Projekte und Aufgaben dann zu einer anderen Zeit erledigt werden – viele Mütter und Väter setzen sich nochmal an den Laptop, wenn die Kinder schon schlafen. Hier stellt sich natürlich die Frage nach der persönlichen Work-Life-Balance, denn nicht allen Menschen ist das Arbeiten am Abend gelegen.
Es gibt die einen, die sagen, sie brauchen eine klare Abgrenzung von WORK und LIFE, dann gibt es die, die immer die BALANCE zwischen beiden suchen und dann die, die sagen, ich trenne beide Bereiche nicht, denn meine Arbeit macht mir so viel Spaß, dass WORK und LIFE eins geworden sind. Choose a job you love and you will never have to work a day in your life – auch wieder leichter gesagt, als getan.
New Work = New Kinderbetreuung
Wandel in der Arbeitswelt zieht auch Veränderungen in der Politik mit sich, bzw. andersrum. Im Falle des Elterngeldes hat sich das staatliche Angebot an die neue Arbeitszeitsouveränität angepasst. Mit dem Elterngeld Plus beispielsweise können beide Elternteile in Teilzeit arbeiten und sich gleichzeitig um das Kind kümmern. Das setzt wiederum voraus, dass die Betreuung des Kindes in den Zeiten geregelt ist, in denen die Eltern arbeiten.
Denn auch die Formen der Kinderbetreuung müssen sich geänderten Arbeitszeiten anpassen. Ein Großteil der staatlichen Kitas hat feste Öffnungszeiten von 8 bis 18 Uhr, viele auch nur bis 16 Uhr. Und am Wochenende sind sie meist geschlossen. Und dann? Was ist, wenn Papa nun nachholen muss (oder will), was er Mittwochnachmittag nicht arbeiten konnte und wollte, weil er eben lieber bei der Schulaufführung war? Dann könnte er es wie Johnny von Johnnys Papa Blog handhaben: Sich einfach für ein paar Stunden einen Babysitter buchen und die Arbeit nachholen.
Voilà, neue Arbeitswelt! Schreibt uns gern in die Kommentare, was ihr von der neuen Flexibilität haltet, ob ihr auch schon so arbeitet oder vielleicht meint, das geht ja gar nicht und ganz andere Ideen habt, wie die ideale Work-Life-Balance aussehen sollte.
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