
Zum Muttertag (dieses Jahr am 13. Mai) und Vatertag (10. Mai) drehen jedes Jahr alle durch: Die Medien, die Blumenhändler, die Haushaltsartikelhersteller. Dabei gibt es doch im Mai einen VIEL wichtigeren Tag, der unbedingt mehr beachtet werden sollte: Der „Clean Up Your Room Day“ am 10. Mai. In Deutschland bisher wenig bekannt, gehört dieser „Räum-dein-Zimmer-auf“-Tag in den USA zum festen Bestandteil des Frühjahrsputzes.
Wo ist hier der Fußboden?
Kinder mögen Aufräumen erfahrungsgemäß eher weniger bis gar nicht. Das hat zur Folge, dass sich die Eltern Spuren durch die Kinderzimmer bahnen müssen, um beispielsweise mal das Fenster aufzumachen oder die Betten neu zu beziehen. Oder aber Mama und Papa nehmen es selber in die Hand, aus dem kinderzimmerlichen Chaos wieder einen begehbaren Raum zu machen.
Aufräumen kann kinderleicht sein
Doch auch das muss nicht sein. Kinder sind schon ganz früh in der Lage, Dingen einen festen Platz zuzuordnen und nach dem Spielen am Ende des Tages die Sachen wieder zurück zu legen. Wir haben mal aufgelistet, ab welchem Alter Kinder zum Aufräumen in der Lage sind, welche Tätigkeiten sie zusätzlich im Haushalt übernehmen können und was man ihnen wann zumuten kann.
Am besten ausdrucken und die Liste gut sichtbar für alle Familienmitglieder in den Flur hängen.
1 – 2 Jahre: Mithelfen
- Tisch decken mit leichten Dingen (Vorsicht! Nicht unbedingt die Porzellan-Butterdose der Uroma)
- Papier oder die eigene Windel in den Mülleimer bringen
- Die eigenen Klamotten in den Wäschekorb bringen
- Kuscheltiere geordnet auf das Bett setzen
2 – 4 Jahre: Sortieren
- Sockenpaare suchen und nebeneinanderlegen
- Spielsachen ins Regal oder in passende Kisten räumen
- Leichte Dinge nach dem Einkauf in der Küche verstauen
- Mit einem feuchten Lappen beim Staubputzen helfen
- Beim Kochen helfen, z.B. die Milch in den Teig gießen oder den Mixer halten
- Die eigene Wäsche zusammenlegen und wegsortieren
- Ausmisten, welche „Babyspielsachen“ vielleicht schonmal weg können (lieber spenden, als in den Müll werfen!)
- Tische und Regale selbständig im Kinderzimmer abstauben
4 – 6 Jahre: Verantwortung übernehmen
- Das eigene Bett machen, Decke und Kissen aufschütteln
- Wäsche aufhängen
- Sich eine eigene Ordnung für die Lieblingsspielsachen überlegen, entsprechende Kisten wählen
- Geschirrspüler ausräumen
- Waschbecken putzen
- Den Müll runterbringen
- Einfaches Frühstück selbst machen
6 – 8 Jahre: Schulkinder trauen sich was
- Gemüse putzen, schälen und schneiden
- Am Wochenende für die ganze Familie Brötchen holen
- Staubsaugen
- Boden wischen
- Betten abziehen
- Waschmaschine bedienen
- Treppenhaus fegen und wischen
- Schreibtisch aufräumen
8 – 10 Jahre: Selbständig werden
- Erkennen, wann das Zimmer zu unordentlich ist und selbständig alle Dinge an ihren richtigen Ort legen
- Einen festen Aufräumtag für sich in der Woche selbst bestimmen
- Fenster putzen
- Betten beziehen
- Ein leichtes Gericht aus dem Kochbuch kochen
- Einkaufen mit Einkaufszettel
Ab 10 Jahren: Wie die Großen
- Rasen mähen
- Gartenarbeit
- Eine ganze Wäsche selber waschen mit trocknen, zusammenlegen, wegsortieren
- Regelmäßige Aufgaben übernehmen: immer montags Mülltonne an die Straße stellen, jeden Freitag die Handtücher im Bad wechseln etc.
- Komplettes Frühstück zubereiten – inkl. Eier kochen
Eines sollten sich Eltern und Kinder immer wieder klar machen: Mithilfe im Haushalt ist keine Strafe, sondern eine Herausforderung, die die Kinder wachsen lässt. Der Spaß dabei darf nicht auf der Strecke bleiben. Experten sind sich einig, dass Eltern ihrem Nachwuchs nicht alles abnehmen dürfen. Denn sonst lernen die Sprösslinge nie, Verantwortung zu genießen und stolz auf ihre Leistung zu sein.
Bildnachweis:Pelle à Poussière von Orzalaga, Creative Commons CC0 via Pixabay